Die finanzielle Lage der Gemeinde war um diese Zeit nicht besonders rosig. Der Neubau des heute noch genutzten Feuerwehrgerätehauses und die Beschaffung einer Motorspritze verzögerte sich immer wieder. Darüber ist folgendes nachzulesen:

Akt über den Neubau des Feuerrequisitenhauses der Gemeinde Scheppach im Jahre 1928:

Da das alte Feuerrequisitenhaus der Gemeinde dem Zerfalle nahe stand, so wurde von dem Gemeinderate unter Vorsitz von Bürgermeister Hinterreiter schon im Jahre 1926 beschlossen, ein neues zu erstellen. Es wurde deshalb schon damals mit dem Abbruch des Alten begonnen, und die vorhandenen Feuerlöschgeräte in den Stadel des Gemeindearmenhauses überbracht. Die aber vorausgegangenen Baulasten an den beiden Kirchtürmen in Scheppach und Allerheiligen, sowie der Neubau der Brücke am Ortsausgang nach Jettingen die insgesamt einen Kostenaufwand 16000 Reichsmark erforderten, war es der Gemeinde nicht möglich noch im selben Jahre den Bau zu beginnen. Er wurde deshalb auf das Jahr 1927 zurückgestellt in der Hoffnung in diesem Jahre ein Landeslehen von Staatsmittel zu bekommen. Die Geldknappheit war aber sehr groß und die Gemeinde kam nicht mehr in Betracht und mußte den Bau wieder ein Jahr weiter verschoben werden. Im Jahre 1928 war es dann möglich, da die Gemeinde ein Darlehen von 3000 RM aus der Bezirkskasse Günzburg und ein solches von 10000 von der Gemeindebank München bekam so konnte mit dem Bau begonnen werden. Die Bauleitung wurde dem Architekt Karl Högel aus München ein geborener Scheppacher übergeben und die Ausführungen auf Sumisionswegen an nachfolgende Handwerksmeister übergeben:

Erd- Beton- Maurer- und Verputzarbeiten an Maurermeister Beuer Wendelin, Scheppach

Zimmermannsarbeiten an Zimmermeister Lorenz Strobl, Scheppach

Schreinerarbeiten an Schreiner Jakob Seibold, Scheppach 

Schlosserarbeiten an Schlossermeister Josef Holzbock, Scheppach

Spenglerarbeit an Spenglermeister Josef Heichlinger, Burgau

Glaserarbeit an Glasermeister Josef Eggstein, Burgau

Elektrische Lichtanlage an Michael Zink, Burgau

Malerarbeit an Maler Josef Schilling, Jettingen

Treppenbau an Zimmermeister Lorenz Strobl, Scheppach

Fuhrlohn und Arbeitslohn wurde teils an Wegumlage verrechnet, teils aus Gemeindekasse bezahlt.

Der Bauplan wurde 1926 erstellt, die Kostenberechnung am 1.1.1927 betrug 15.500 RM, das Eigenkapital der Gemeinde betrug 7000 RM + 1600 RM Material durch die Gemeinde. Die Endabrechnung ergab Gesamtkosten von 17.621, 50 RM.

Im Protokollbuch heißt es 1931 weiter, Herr Bürgermeister Strobl hat sich ferner, Betreff: Anschaffung einer Motorspritze keine Mühe gescheut, um seine Wehr auch mit der modernsten Waffe auszurüsten; wozu auch der Gemeinderat seine Einwilligung gegeben hat, wenn die versprochenen Zuschüsse, von den Behörden aus genehmigt werden. Jeden Vereinskamerad bitten wir, seinen Dank und Anerkennung der Gemeinde gegenüber zu zeigen, indem er, ob Übung oder Gefahr ihn ruft, seinen Mann zu stellen.

Der Kauf einer Motorspritze hat sich nun bewerkstelligt und zwar von der Firma Magirus Ulm und wurde den 10.2.32 der Gemeinde und zugleich der Freiwilligen Feuerwehr durch Vorführung und Einweisung zur Bedienung derselben durch die Firma übergeben.

So hatte die Freiwillige Feuerwehr ein neues Feuerwehrhaus und eine moderne Motorspritze, um den steigenden Anforderungen des Brandschutzes Genüge zu leisten. Die Mitgliederzahl stieg in diesem Zeitraum auf 220 an.

Die neue Motorspritze kam beim Brand der Anwesen Strobl und des Nachbaranwesen Döttel am 12.1.35 erstmals zum Einsatz.