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Das "Ehrenzeichen für Mitglieder der Feuerwehren" wurde am 27.August 1902 Herrn Gerhard Hieber, Schuhmachermeister in Scheppach verliehen.

Ein besonders wichtiger Tag für die Freiwillige Feuerwehr Scheppach war der 18. Oktober 1899, denn an diesem Tage wurde die neue, aus der Firma Paul Ludwig in Bayreith stammende Löschmaschine durch Herrn Bezirksamtmann Zein von Günzburg, Bezirksvertreter Ersatzmann Thalmann aus Ichenhausen und im Beisein mehrerer Vertreter fremder Feuerwehren der ersten Probe unterstellt. Allgemeine Zufriedenheit war das Resultat der Probe, denn in jeder Beziehung übertraf die Maschine die an sie gestellten Anforderungen. Aber auch mit Recht, denn was Bau und Construktion anbelangt, ist geradezu ausgezeichnet gelungen. Die Maschine ist viersitzig, hat Schlauchhaspel und zwei Strahlrohr mit Sauger, überhaupt der Gegenwart angepaßt, heißt es im Protokollbuch.

Die folgenden Monate waren somit von eifrigen Bemühungen der Wehrmänner erfüllt, die nötigen technischen und taktischen Grundlagen für eine erfolgreiche Brandbekämpfung zu erlangen. Bei den durchgeführten Übungen der Feuerwehr standen aber auch Exerzieren und Signalunterricht auf dem Plan. Die Inspektionen, die teils mit Musik abgehalten wurden, belegen einen guten Ausbildungsstand. So feierte am 30. September 1900 eine gut ausgerüstete Freiwillige Feuerwehr ihr 25jähriges Gründungsjubiläum.

Wir lesen im Protokollbuch:

 

Am Vorabend des Festes selbst wurden seitens des Vereins Triumphbögen aufgerichtet, sowie die Kirche herrlich geziert, und das Vereinslokal (Krone) herrlich dekoriert. Seitens der Einwohnerschaft wurden die Häuser äußerst geschmackvoll mit Kränzen, Inschriften und der Feier entsprechende Bilder geschmückt. Abends 1/2 9 Uhr fand großartiger Zapfenstreich mit Fackelzug statt, der sich vom Vereinslokale durch sämtliche Ortsstraßen und wieder zurück ins Lokal bewegte. Am 30. September morgens 5 Uhr fand Tagreville statt, wobei Böllerschuß weit hinaus über des Dorfes Grenzen verkündeten, daß für die Gemeinde Scheppach, speziell für die Feuerwehr Scheppach ein Fest- und Freudentag angebrochen sei. Während des Gottesdienstes nun hielt H.H. Pfarrer Sandtner eine dem Fest vollständig angepasste Festpredigt und feierliches Hochamt. Nach Beendigung des Gottesdienstes wurde auf den Festplatz marschiert, wo selbst der eigentliche Festakt vorgenommen wurde, und wo eine herrliche Tribüne errichtet war, vor der Gastwirtschaft zum Adler. Nach Beendigung des Festaktes nun wurde wieder ins Lokal marschiert, zum gemeinsamen Mittagstisch, wobei Küche und Keller des Lokalbesitzers, Herrn Gastwirt und Bürgermeister Fridolin Rott vorzügliches leistete. Nachdem nachmittags 2 Uhr der Feuerwehrverein Jettingen sich eingefunden hatte, ging es nun im stattlichen Zuge durch sämtliche Ortsstraßen und wieder zurück ins Lokal, woselbst sich jetzt in geselliger Weise alles vereinte, um in gemütlicher und heiterer Stimmung einige Stunden fröhlichen Beisammenseins sich zu erfreuen. Abends fand noch eine kleine Tanzunterhaltung statt, und nach Beendigung der selben hörte man nur eine Stimme, "es war schön".

 

Am 18. November desselben Jahres stand ein weiteres Fest auf dem Programm, denn an diesem Tage wurde an 19 Mitglieder zum ersten Mal das allerhöchst gestiftete Ehrenzeichen mit Diplom für 25jährige Dienstzeit übergeben.