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80 Jahre Freiwillige Feuerwehr Scheppach. Im Festgarten "Gasthof Sonne"

Durch die Wahl Adolf Hitler am 30. Januar 1933 änderte sich auch einiges in der Feuerwehr: Es müssen jährlich 10 Übungen abgehalten werden, um in die neuen Exerziervorschriften zu gelangen; des weiteren sind Gasschutz- und Luftschutzübungen abzuhalten. Die Übungen sind einzuteilen in Übungen und Ausbildung an Geräten, die künftighin jeder Feuerwehrmann zu lernen hat. Alle Mitglieder bis 35 Jahre müssen ihre Übungen erfüllen. Ältere können ihre Übungen bezahlen, ist im Protokollbuch vermerkt.

1939 wurde die Feuerwehr in den Polizeidienst eingegliedert. Mit Kriegsbeginn 1939 lichteten sich die Reihen der Feuerwehr durch Einberufung, und in der Folge oftmals durch Tod und Verwundung. 1941 enden die Eintragungen im Protokollbuch.

Am 16.3.1947 fand im Gasthaus zum Hirsch die 1. Generalversammlung nach dem Kriege statt. Von den 76 Mitgliedern sind nur 24 erschienen, heißt es im Protokoll. Infolge des mangelhaften Besuchs konnte mit Müh und Not eine neue Führungsriege gewählt werden. Zum 1. Vorstand wurde Högel David, zum Kommandanten Hildensperger Karl, zum Kassier und Schriftführer Beck Ludwig und als Zeugwart Werner Anton gewählt. Der Neubeginn nach dem Kriege war sehr schwer, denn die Not war groß, und an Kauf von Geräten und Ausrüstung war nicht zu denken. Die Ausrüstung war durch die Kriegseinwirkungen kaum mehr zu gebrauchen. Diese Umstände und die vergangenen Kriegserlebnisse waren vermutlich die Ursache für einen häufigen Kommandantenwechsel in dieser Zeit. Erst als 1955 Johann Knöpfle das Amt des Kommandanten übernahm, kehrte Kontinuität bei der Feuerwehr ein.

Allmählich wuchs die Mitgliederzahl wieder an und am 28.10.1950 wurde im Gasthof zum Schimmel der Feuerwehrverein gegründet.

Die wesentlichen Punkte aus der Satzung sind folgende:

Der aktive Feuerwehrdienst beginnt mit der Vollendung des 18. Lebensjahres und endet mit der Vollendung des 45. Lebensjahres.

Einhebung einer Feuerschutzabgabe durch die Gemeinde von allen passiven Mitgliedern in Höhe von 4.- DM.

Am 4. Juli 1955 feierte die Freiwillige Feuerwehr Scheppach ihr 80jähriges Gründungsfest. Dazu ist im Protokollbuch folgendes nachzulesen: 

12 Vereine aus der nächsten Umgebung waren dazu erschienen, welche einzeln an den Ortseingängen empfangen und mit der hiesigen Musikkapelle zum Festplatz geleitet wurden. Um 8 Uhr begab sich der geschlossene Festzug unter den Klängen der Musik zum Festgottesdienst. Anschließend wurde am Heldengrab den gefallenen und vermißten Kameraden ehrend gedacht. Frl. Klara Holzbock sprach einen Trauerprolog und heftete ein Trauerband an die Fahne. Kommandant Knöpfle hielt anschließend eine kurze Ansprache und legte einen Kranz am Ehrenmal nieder. Mit dem Lied "Ich hatt einen Kameraden" von der Kapelle Mayer war die kirchliche Feier beendet. Der Festzug begab sich dann zurück zum Festplatz zur Brauerei zur Sonne.

 

Nachmittags um 2 Uhr stellte sich der Festzug in folgender Aufstellung: Festkapelle Mayer, Festjungfrauen, Gemeinderat, Kreisausschuß, Patenverein Röfingen, Jettingen, Ried, Freihalden mit Musik, Gabelbach, Roßhaupten, Burgau, Oberknöringen, Musikkapelle Röfingen, Schönenberg, Oberwaldbach, Ettenbeuren, Haldenwang, Kriegerverein Scheppach und der Jubelverein. Der Festzug bewegte sich so unter den Klängen der Musikkapellen durch die geschmückten Ortsstraßen. Anschließend an den Umzug war im Festgarten in der Brauerei zur Sonne Begrüßungsansprache von Herrn Bürgermeister Strobl, sodann anheften des Patenbandes durch Kommandant Huttner mit Ansprache und einem Prolog von Frl. Gruber an die hiesige Vereinsfahne. Frl. Christl Kausch heftete mit einem Gedicht das Patenband an die Röfinger Vereinsfahne. Um 4 Uhr wurden die Erinnerungsbänder mit einem Gedicht von Frl. Brigitte Baur verliehen. Hernach war gemütliches Beisammensein. Die Vereine stellten sich in kurzen Abständen zum Heimgang bereit und wurden von der Musikkapelle an die Ortsausgänge begleitet. Der Tag beschloß mit einer Tanzveranstaltung im Festlokal.

 

Festjungfrauen waren: Christl Kausch, Klara Holzbock, Brigitte Baur, Elfriede Seibold, Wilhelmine Hegele, Maria Holzbock, Ottilie Klein, Klara Kollmann, Thekla Heuhaus-Schöminger, Felicitas Kausch, Hermine Fieger, Hildegard Holzbock, Margarete Scheller, Gisela Englisch, Erna Hanke, Rosa Lux, Maria Brix.

Frl. Christl Kausch stiftete zur Erinnerung eine Fahnenhülle.